Freitag, 11. Juni 2010

Nothing I can say or do can change the past.

Ne. Er hat sich in letzter Zeit echt ziemlich verändert. Ich bin davon schon irgendwie beeindruckt. Hätte mir das vor 'nem halben Jahr jemand gesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Aber man muss momentan ein bisschen aufpassen, was man ihm gegenüber sagt. Er ist halt ein bisschen reizbar, aber ganz ehrlich - mich würd's auch abfucken. Stimmungsschwankungen inbegriffen.

Letzte Woche ist die Mutter von nem Kerl aus unserer Klasse an Krebs gestorben. Wir wussten beide davon und haben gestern auch auf 'ner Kondolenzkarte unterschrieben. Gestern wurde es jedenfalls noch ein langer Abend. Klar, wir haben schließlich das bestandene Abi gefeiert. Mal war er richtig gut drauf, hat ne Runde geflirtet und ich dachte echt, er würd sie abschleppen. Ich mein, er hat ne Freundin, sie nen Freund. Aber er wollte nicht. Seltsam, er hat sich tatsächlich verändert. Er ist im Laufe des Abends irgendwie abgestumpft. Dann bei der Heimfahrt, irgendwann gegen 4 Uhr morgens kam ich nochmal auf die Mutter unseres Klassenkameraden zu sprechen, aber er hat irgendwie nicht wirklich was dazu gesagt. Stattdessen hat er extrem kalt gewirkt. Wenn er was sagte, war es einfach nur seine zynische Betrachtungsweise über Mitleid von Menschen die man kaum kennt.

Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch gar nicht daran, was er schon wieder im Kopf hatte. Ich hab also weiterhin meinen Monolog gehalten und als wir dann bei mir im Kaff angekommen sind fragte er mich, wie ich mich fühlte, als meine Ex nach 2,5 Jahren Schluss gemacht hatte. Er meinte, ich hätte damals doch eine Konstante in meinem Leben verloren und fragte mich, was ch damals gerne von anderen Menschen gehört hätte. Mir wurde klar was er meinte und ich konnte nur antworten: "Nichts".

Jetzt wurde mir klar worum es ihm ging. Ich meinte, das sei doch nichts vergleichbares. Aber erklär das mal jemandem, der in seinem Leben nur eine Person hatte, die er mehr liebte als sich selbst. Es wäre falsch zu sagen, er hätte angefangen zu heulen, aber während ich anfing über sie zu reden und mich gleichzeitig dafür entschuldigte bemerkte ich die Tränen in seinem Gesicht. Man sieht ihn nur selten hilflos, aber was sie angeht.. Ich bin mir nicht sicher was ihm mehr Schmerzen zufügt. Die Person, die er so sehr liebte verloren zu haben, oder das Wissen, dass er durch nichts in der Lage wäre sie auch nur einmal in seinem Leben wieder zu sehen. Sie ist nicht tot und ist es für ihn wohl irgendwie doch. Ich meinte, die Hoffnung würde doch bleiben. Aber es ist wie er sagte. Sie stirbt zwar zuletzt, aber sie stirbt.

Als wir kurz daraufhin ausgestiegen sind lachte er. Von den Tränen sah man jedenfalls nichts mehr. Am Anfang der Fahrt ging es eigentlich nur darum, was ich unserem Klassenkameraden sagen könnte um ihn aufzuheitern, einfach kurz abzulenken. Und auch, wenn es während der Fahrt viel mehr wurde, antwortete er nun darauf:

Nothing I can say or do can change the past. Nichts was ich sagen oder tun könnte, bringt sie mir zurück. Nichts ermöglicht mir sie noch einmal zu sehen und genau das selbe gilt für ihn auch. Du kannst ihm sagen, was du willst. Du änderst auf keinen Fall etwas und selbst wenn du es schaffst ihn kurzzeitig abzulenken, die Realität lässt sich nicht verändern. Wir können sie nur akzeptieren und versuchen damit zu leben. Manchmal klappt es, manchmal eben nicht.

So. Heute mal aus etwas anderer Sichtweise. But I approve this message.

Freitag, 4. Juni 2010

Liebe ist etwas, das der Verstand erst dann begreift, wenn das Herz zerbricht.

Habe ich vor ein paar Minuten festgestellt. Um 3 nach 3, wenn du es genau wissen willst. Es ist nicht so, dass irgendwas zerbricht, aber wenn du all die glücklichen Menschen und Paare um dich siehst, dann fängst du an nachzudenken, woran du eigentlich bist, wofür du dir ständig den arsch aufreisst.

Heute Abend hab ich mich mit ein paar Freunden getroffen, die ihre Mädels dabei hatten. Es war auch ne Bekannte da, die eine äußerst gesunde "Single sein ist geil" Mentalität vertritt. Warum auch nicht? Man lebt eben für sich selbst und wenn man jemanden bei sich haben will, dann findet sich für die Zeit schon jemand, ungezwungen eben. Die Pärchen jedenfalls suhlen sich in Luxusproblemen. Die einen regen sich auf, weil mal hier und da was nicht klappt, die anderen müssen fast schon verzweifelt nach Gründen suchen, woran es bei ihnen mal scheitern wird. Naja, jedem wie es ihm gefällt, nicht wahr?

Dann sitze ich da und überlege vor mich hin. Wo sind eigentlich deine Probleme? Single bist du nicht, aber ist das eine Beziehung? Ihr lebt nebeneinander her, intressiert euch im Grunde einen scheiß füreinander. Heute morgen zB. hab ich 24 sms bekommen, die mir viel Glück bringen sollten für mein Examen. Die Einzige, die mir nicht schrieb war meien Freundin. Ich meine, da waren teilweise Leute dabei, die ich erst vor ner Woche kennengelernt habe und andere mit denne ich schon seit 4 oder 5 Wochen nicht mehr geredet habe. Aber gut, man kann ja mal was vergessen, auch wenn ich ihr schon seit April davon erzähle. Aber auch als ich sie darauf anspreche, fragt sie nichtmal wie es denn gelaufen sei. Im Vergleich dazu habe ich die Story heute Abend 7 Mal erzählt, weil ich danach gefragt wurde.

Sollte Liebe nicht Zusammenhalt bedeuten? Hochromantisch, in guten wie in schlechten Zeiten. Oder so. Ich warte schon lange, dass die Zeiten wieder besser werden und tagtäglich fragt man man mich, wieso ich all das noch mitmache. Alleine heute Abend waren es 3 Mal. Mindestens. Das wirklich Bedenkliche daran ist, dass ich schon lange keine Antwort mehr auf diese Frage geben kann. L'amour, c'est pour les foux. Das war glaube ich die letzte Antwort, die ich vor ein paar Wochen mal gegeben habe.

Aber ich hänge an ihr. Aus irgendeinem Grund, den ich selbst nicht verstehen kann.

Warum suchen Menschen sich eigentlich? Warum lieben sich Menschen und kommen zusammen? Ich habe auf diese Frage mal eine Antwort bekommen, die ich in meinem Leben nie vergessen werde. Sie sagte damals, dass niemand auf dieser Welt wirklich wichtig ist. Weder Politiker, noch Lehrer. Nicht Eltern und keine Verwandten. Wenn ein Mensch stirbt, dann macht das für die Erde keinen Unterschied. Sie dreht sich eben weiter. Aber das ist traurig. Und aus genau diesem Grund suchen sich die Menschen gegenseitig auf. Sie wollen jemanden brauchen, wollen gebraucht werden. Du brauchst mich, sagte sie damals. So wie ich dich brauche. Im Grunde waren wir auch nur von gegenseitigem Nutzen, aber wir waren glücklich. Bis zu dem Tag, an dem sie mich nicht mehr brauchte. Offenbar hatte sie jemand anders nötiger. Nun, wie auch immer.

Ich weiss nicht, ob ich sie brauche. Und ob sie mich braucht, noch weniger. Ihre Taten sprechen gegen sie.

Aber da fällt mir eine andere Geschichte ein. Denn es war einmal ein Engel, der lebte auf der höchsten aller Wolken und bei Nacht war der Mond ihm so nahe wie niemandem sonst. Eines Tages bemerkte der Mond, dass der Engel von Nacht zu Nacht trauriger wirkte. Also fragte er ihn: "Warum verlässt du sie nicht, wenn sie dir nur Schmerzen zufügt?" Aber der Engel antwortete nur: "Ach Mond.. könntest du jemals den Himmel verlassen?"

Im Gegensatz zum Mond könnte ich es. Dennoch hält mich etwas davon ab. Ich möchte sie glücklich sehen und auch wenn das schon lange nicht mehr der Fall war, so hoffe ich zumindest, dass es irgendwann wieder so sein wird. Glücklicherweise stumpft man mit der Zeit ab. Man gewöhnt sich eben an alles. Bisher zumindest.

Ah.. the sun is born of night. It's time to sleep Universe.

I approve this message. Whatever it is.